Diese Woche neu im Kino: Christoph Waltz als Vampirjäger, ein vom Pech verfolgtes One-Hit-Wonder und mehr Filme

Die neue Kinowoche hält eine bunte Mischung bereit: Von düsterer Romantik über absurde Komödie bis hin zum Comeback eines geliebten Kobolds. Wir haben die Highlights der Kino-Neustarts für Euch im Überblick.
Auch diese Woche laufen wieder einige spannende Neustarts in den Kinos an. Den Anfang macht ein romantisches Schauerdrama vom „Léon – Der Profi“-Regisseur: Luc Besson widmet sich in „Dracula – Die Auferstehung“ dem klassischen Dracula-Stoff – jedoch nicht als reinen Horrorfilm. Besson legt den Fokus auf die tragische Liebesgeschichte des Fürsten Vlad (Caleb Landry Jones), der durch den Verlust seiner großen Liebe zur unsterblichen Kreatur wird und 400 Jahre später in Paris die Reinkarnation seiner Gemahlin findet. Eine fiebrige, opulente Neuinterpretation, die mit spektakulären Schauwerten und einer großen Besetzung aufwartet. Besonders die Rolle des Priesters und Vampirjägers, gespielt von Oscar-Preisträger Christoph Waltz, sorgt für Aufsehen, der seiner Figur mit Humor eine eigene Note verleiht.
In unserer FILMSTARTS-Kritik vergibt Autor Pavao Vlajcic gute 3,5 von 5 möglichen Sternen. In seinem Fazit schreibt er: „Luc Besson hat sich für seinen „Dracula“ ganz offensichtlich von Francis Ford Coppolas opulenter 90er-Jahre-Version inspirieren lassen. Was ihm dabei an erzählerischer Stringenz fehlt, macht er mit Lust am Camp, inszenatorischer Energie und grenzenlosem Wahnwitz wett.“
“Bugonia”: Durchgeknallte Sci-Fi-Unterhaltung
Yorgos Lanthimos („Poor Things“) liefert mit seiner satirischen Science-Fiction-Komödie „Bugonia“ das Remake des südkoreanischen Films „Save the Green Planet!“. Im Zentrum stehen zwei verschwörungstheoretische Cousins, die die knallharte Geschäftsführerin eines mächtigen, aber umstrittenen pharmazeutischen Chemie-Konzerns (Emma Stone) entführen. Sie sind überzeugt, dass die erfolgreiche Geschäftsfrau in Wahrheit ein Alien ist, das die Erde zerstören will. Die Konfrontation zwischen extremer Paranoia und herzlosem Corporate-Speak entspinnt sich zu einem absurden Kammerspiel, das insbesondere für sein furioses Finale in Erinnerung bleiben wird. In der FILMSTARTS-Kritik gibt es von Chefredakteur Christoph Petersen dafür starke 4 von 5 möglichen Sternen.
“No Hit Wonder”: Kinobesuch mit Wohlfühlfaktor
In „No Hit Wonder“ von Florian Dietrich erleben wir Daniel (Florian David Fitz), ein ehemaliges One-Hit-Wonder (dessen Ruhm nach seinem einzigen Hit „Time, Time, Time“ schnell verblasste) in einem tiefen Tief. Nach einem gescheiterten Suizidversuch landet er in einer geschlossenen Anstalt. Er darf nur unter einer Bedingung gehen: Er muss eine Gruppe depressiver Mitpatienten durch seine Musik glücklich machen. Ein ironisches Schicksal für einen Musiker, der mit seinem eigenen Leben hadert, nun aber Chorleiter wider Willen wird.
„No Hit Wonder“ ist eine solide und sympathische Tragikomödie mit musikalischer Note. Die Geschichte, die auf charmante Weise Klischees von One-Hit-Wonders und Lebenskrisen bedient, verspricht unterhaltsame Mainstream-Kost. Vor allem die musikalischen Momente und das Zusammenspiel der Darsteller sorgen für einen Kinobesuch mit Wohlfühlfaktor. Chefredakteur Christoph Peters vergibt dafür in seiner FILMSTARTS-Kritik solide 3 von 5 Sterne.
Und was startet sonst noch im Kino?
Wer unter den drei vorgestellten Filmen noch nicht den richtigen gefunden hat, bekommt hier noch einige Neustarts im Schnelldurchlauf:
„Stiller“: Der Film basiert auf dem gleichnamigen Romanklassiker von Max Frisch, der lange als unverfilmbar galt. Es geht um einen Mann, der in der Schweiz verhaftet wird und vehement behauptet, er sei nicht der gesuchte Schweizer Bildhauer Anatol Stiller (Albrecht Schuch), sondern ein US-Bürger namens White. Im Kern steht das Rätsel um die wahre Identität des Mannes. Läuft er vor seiner Vergangenheit davon? Wird ihm eine Identität aufgezwungen? Die Geschichte entwickelt sich von einer anfänglichen Identitätsfrage zu einem komplexen menschlichen Drama über Selbstbestimmung, die Abhängigkeit von der Wahrnehmung anderer und eine zerbrochene Ehe. (3 Sterne)
„Pumuckl und das große Missverständnis“: Der beliebte Kobold Pumuckl und der Neffe seines Meister Eders (Florian Brückner) erleben ein neues Leinwandabenteuer, das allerdings NICHT auf der klassischen Hörspielfolge „Das Missverständnis“ von 1970 basiert. Florian Eder reist zusammen mit Pumuckl aufs Land. Die beiden stürzen sich in zahlreiche Abenteuer, begegnen einer neugierigen Schildkröte und feiern den Geburtstag ihres Nachbarn Burke. Im Trubel gerät die Freundschaft zwischen Eder und dem hektischen Kobold ins Wanken – ein großes Missverständnis stellt ihre Beziehung auf eine harte Probe. (4 Sterne)
„Good Boy – Trust His Instincts“: Dieser Film ist ein faszinierendes Experiment: ein Horror-Thriller, konsequent aus der Perspektive eines Hundes erzählt. Retriever Indy zieht mit seinem gesundheitlich angeschlagene Herrchen Todd (Shane Jensen) in ein abgelegenes, altes Haus im Wald. Was Todd als Chance auf einen Neuanfang sieht, entpuppt sich für Indy schnell als Ort des Grauens. Denn der Hund spürt übernatürliche Kräfte und dunkle Mächte, die in den Schatten lauern und es auf sein Herrchen abgesehen haben. Während Todd von Halluzinationen geplagt wird und seine Umgebung nicht mehr richtig deuten kann, muss Indy, der einzige Zeuge der unheimlichen Vorkommnisse, all seine Instinkte nutzen, um seinen Freund zu beschützen. (3,5 Sterne)




