Alles Wichtige zu Eintracht-St. Pauli: Zwei Krisen-Clubs – und nur einer hat einen Vorteil

Es läuft nicht. Weder bei Eintracht Frankfurt noch beim FC St. Pauli. In der Bundesliga treffen die kriselnden Vereine nun aufeinander – ein Erfolgserlebnis brauchen beide. Das Wichtigste zum Spiel.
Mario Götze in der vergangenen Saison gegen St. Pauli
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21:45 Min.|24.10.25
Die komplette Eintracht-PK vor dem Heimspiel gegen St. Pauli
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Nach der Champions-League-Klatsche gegen den FC Liverpool ist für Eintracht Frankfurt am Samstag wieder Bundesliga angesagt. Um 15.30 Uhr treffen die Hessen auf den FC St. Pauli. Die Hamburger machen genau wie die Frankfurter gerade eine schwierige Phase durch.
Sagen wir, wie es ist: Eintracht Frankfurt würde ein Sieg aktuell sehr, sehr gut tun. Die vergangenen Wochen und Spiele waren ein Schlag in die Magengrube, die Hessen taumeln ein wenig in den knackigen Herbst hinein. Schiffbruch ist zwar längst noch nicht erlitten, in der Bundesliga und in der Champions League sind alle Ziele definitiv noch nicht in weite Ferne gerückt. Die deftigen Pleiten gegen Liverpool, München und Madrid haben aber wehgetan. Ein Sieg gegen St. Pauli – und schon sieht die Welt in der Mainmetropole wieder ganz anders aus.
Das Gute ist: Die Hamburger könnten ein guter Gast für diese Mission sein. Auch beim Kiezklub hat sich die Großwetterlage nach dem guten Saisonstart gedreht. Vier Pleiten gab es für das Team von Trainer Alexander Blessin in den vergangenen vier Bundesliga-Spielen. So klingt Krise. Mit viel Selbstbewusstsein dürften die Hanseaten sicherlich nicht ins Waldstadion reisen.
Bis auf Oscar Höjlund und Elias Baum sind alle Spieler fit, Coach Dino Toppmöller kann aus dem Vollen schöpfen. Auch Verteidiger Rasmus Kristensen, bei dem der Frankfurter Trainer noch ein wenig Vorsicht walten lässt, ist erneut ein Startelf-Kandidat. “Wir müssen das bei ihm aber richtig steuern”, betonte Toppmöller.
So könnte die Eintracht spielen:
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Beim FC St. Pauli hatte bereits Karol Mets beim 0:3 gegen Hoffenheim sein Comeback nach einer langwierigen Knieverletzung gefeiert, nun steht in Frankfurt auch der zuletzt erkrankte Hauke Wahl wieder zur Verfügung. Ob Mittelfeldspieler James Sands spielen kann, ist aktuell noch fraglich. Sollte Sands nicht rechtzeitig fit werden, könnte der Australier Jackson Irvine sein Saisondebüt feiern und dessen Position einnehmen. Alternativen wären Irvine-Landsmann Connor Metcalfe oder Danel Sinani.
So könnte St. Pauli spielen: Vasilj – Wahl, Smith, Mets – Saliakas, Sands, Fujita, Oppie – Sinani – Kaars, Pereira Lage
Dino Toppmöller: “Nach so einem Spiel wie gegen Liverpool ist es nicht einfach. Es ist wichtig, nach der Partie mentale Aufbauarbeit zu leisten. Wir sind aktuell aus vielen Spielen mit einer gewissen Enttäuschung rausgegangen. Wir haben nun im Heimspiel die Chance, wieder Selbstvertrauen zu ziehen, wissen aber auch, dass es eine harte Nuss ist, weil St. Pauli schwer zu bespielen ist. Es könnte ein Geduldsspiel werden. Der Gegner muss spüren, dass er bei Eintracht Frankfurt spielt.”
Alexander Blessin: “Ich erwarte eine brutale Herausforderung. Aber wir fahren da nicht chancenlos hin, sondern wollen auch was holen. Es fühlt sich gerade nicht toll an und muss auch weh tun, aber wir müssen schnell aus unseren Fehlern lernen. Wir brauchen jetzt keine Wunderdinge, sondern einfach ein bisschen mehr Kommunikation, ein bisschen mehr Helfen, ein bisschen mehr Klarheit in den Aktionen.”
Auf diese Spieler gilt es zu achten
Es war die personelle Nachricht der Woche: Kaua Santos ist raus aus dem Eintracht-Kasten – Michael Zetterer wieder drin. Die Rolle rückwärts im Tor der Frankfurter kam überraschend, aufgrund der Leistungen des Brasilianers war sie aber nur folgerichtig. Gleich in seinem ersten Spiel fing sich die neue, alte Nummer eins gegen Liverpool dann prompt auch fünf Treffer – Schuld trug er daran jedoch keine. Vielleicht gelingt es ihm und seinen Vorderleuten ja gegen die Hamburger, seit einer gefühlten Ewigkeit mal wieder den Kasten sauber zu halten.
Derjenige, der die größte Gefahr für die Frankfurter Mission “Zu Null” darstellt, ist auf Seiten des Kiezclubs Andreas Hountondji. Der Angreifer teilt aber die Problematik der gesamten Mannschaft: Zu Beginn der Saison lief’s wie am Schnürchen, drei Treffer in den ersten drei Spielen waren die Folge. Danach herrschte Flaute. Gegen die Frankfurter will er seinen persönlichen Bann brechen. Aus Sicht der Hessen wäre es gut, würde die Torlos-Serie noch ein wenig anhalten.
Leichte Krise, große Krise, keine Krise – wie auch immer man nun die Lage bei beiden Teams bewerten möchte: Rund läuft’s definitiv sowohl in Frankfurt als auch beim Kiezklub nicht. Die Eintracht holte aus den vergangenen vier Spielen nur einen Punkt, St. Pauli verlor die vergangenen vier Partien gar alle.
Es gibt aber einen kleinen Aspekt, der den Hessen zupass kommen könnte: Die Norddeutschen haben in dieser Saison all ihre sieben Punkte in der Stadt Hamburg geholt. Vier am heimischen Millerntor, drei im Volkspark beim Rivalen HSV. Außerhalb der Hansestadt? Absolute Flaute. Die Schlussfolgerung daraus: Vorteil Frankfurt.
Auf sportschau.de können Sie das Spiel live im Ticker und Audiostream verfolgen. Im Bewegtbild überträgt der Bezahlsender Sky.
Redaktion:
Nicolas Herold
Sendung:
hr-fernsehen, hessenschau Sport,
24.10.25, 17:55 Uhr
Quelle: hessenschau.de




