Hat Kunden wie die DPD: Robotik-Spezialist mit 70 Mitarbeitern ist insolvent

Sabrina Reichhard19.11.202510:16
Ein Hightech-Unternehmen aus Augsburg mit 70 Mitarbeitern musste jetzt Insolvenz anmelden. Der Betrieb bei German Bionic läuft dennoch weiter.
German Bionic aus Augsburg, ein Hightech-Unternehmen spezialisiert auf Robotik und Tragehilfen, hat einen Insolvenz-Antrag gestellt. Laut einem Bericht der „Augsburger Allgemeine“ erfolgte der Antrag bereits am 14. November.
Das Amtsgericht Augsburg bestellte den Rechtsanwalt und Sanierungsexperten Oliver Schartl als vorläufigen Insolvenzverwalter. Trotz der finanziellen Schwierigkeiten bleibt der Geschäftsbetrieb mit etwa 70 Mitarbeitenden erhalten. Das Unternehmen plant baldige Investorenverhandlungen, um seine wirtschaftliche Situation zu verbessern.
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Exoskelette als Erfolgsmodell von German Bionic
German Bionic wurde 2017 gegründet und ist für seine Exoskelette bekannt. Diese Systeme helfen Beschäftigten, maschinelle Unterstützung für das Tragen schwerer Lasten zu erhalten.
Die Exoskelette werden beispielsweise am Nürnberger Flughafen oder in der Pflege eingesetzt. Auch im Baugewerbe und Handwerk finden sie Anwendung. Die DPD zählt ebenfalls zu den Kunden von German Bionic.
Finanzierungsprobleme als Ursache für die Insolvenz
Als Grund für die Insolvenz nennt die „Augsburger Allgemeine“ eine gescheiterte Finanzierungsrunde. „Trotz einer sehr positiven Umsatzentwicklung und eines dynamisch wachsenden Marktes sahen wir uns mit der unerwarteten Rücknahme von Investitionszusagen konfrontiert“, erklärt Geschäftsführer Armin G. Schmidt.
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Die fehlende Finanzierung führte zu einem Liquiditätsengpass, der die Insolvenzanmeldung notwendig machte. Trotz der wirtschaftlichen Herausforderung sieht sich das Unternehmen weiterhin in der Lage, langfristig fortbestehen zu können.
German Bionic plant, bald einen Investor zu finden, um den Geschäftsbetrieb fortsetzen zu können. Das Unternehmen ist optimistisch, einen strategischen Neubeginn zu schaffen, zumal die Technologie bereits weltweit anerkannt ist. Laut dem Insolvenzverwalter wird davon ausgegangen, dass dieses Ziel Anfang 2026 erreicht werden kann, schreibt „B4B Schwaben“.
Ein Exoskelett von German Bionic für den Einsatz am Arbeitsplatz. IMAGO / Dreamstime
Was Sie über German Bionic wissen müssen
- German Bionic hat Standorte in Berlin, Augsburg, Paris, Tokyo und Houston.
- Laut German Bionic handelt es sich bei seinem Produkt um das erste vernetzte Exoskelett weltweit, das speziell für den Einsatz am Arbeitsplatz konzipiert wurde.
- Die Produkte sollen zu einer messbaren Reduzierung von Unfall- und Verletzungsrisiken führen und die Effizienz von Arbeitsprozessen verbessern.



