Wiedersehen zwischen Niko Kovač und Sandro Wagner birgt Brisanz aus alten FC-Bayern-Tagen

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Der FC Augsburg empfängt am Freitagabend Borussia Dortmund zum Auftakt des 9. Spieltags. Beide Trainer haben einst beim FC Bayern zusammengearbeitet.
Augsburg – Der FC Augsburg mit Trainer Sandro Wagner steckt in der Krise. Der junge Coach, der erstmals Cheftrainer in der Bundesliga ist, konnte bislang eher mit kessen Sprüchen als mit Leistung auffallen. Keine Frage, Wagner besitzt das Potenzial zum Top-Trainer, doch der Weg dahin ist noch weit.
Niko Kovac (M.) coachte einst Sandro Wagner beim FC Bayern. © Imago / Lackovic
Auf den Tabellen-15. wartet nun am Freitagabend Borussia Dortmund, das derzeit in der Bundesliga auf Platz vier rangiert. BVB-Coach Niko Kovač wurde auf der Pressekonferenz vor dem Spiel auch zur Situation von Wagner befragt. Dabei machte Kovač deutlich, dass Trainer in der Bundesliga meist das schwächste Glied in der Kette seien.
Kovač: „Habe Verständnis für jeden Trainer“
„Ich habe Verständnis für das Schicksal jedes einzelnen Trainers. Es gibt meistens nur die, die schon mal entlassen wurden, und die, die entlassen werden. Das ist unser Job“, sagte Kovač, der auf Klub-Ebene selbst schon beim FC Bayern, bei der AS Monaco und beim VfL Wolfsburg vorzeitig gehen musste.
In Augsburg hält die Klub-Führung weiter zu Wagner und hofft, dass der 37-Jährige seinen neuen Spielstil implementieren kann. Im Team stimmt die Balance nicht, die Defensive gibt dem Gegner durch hohes, ungenaues Pressen viel Raum für Torchancen. Während Augsburg sich vom Tabellen-Keller fernhalten will, muss Borussia Dortmund im Kampf um die Champions-League-Plätze mit RB Leipzig und dem VfB Stuttgart Schritt halten.
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Hinzu kommt, dass Augsburg unter der Woche im DFB-Pokal gegen Zweitligist VfL Bochum ausgeschieden ist. Das Spiel Augsburg gegen Dortmund hat demnach große sportlich Brisanz – doch es kommt noch mehr Feuer ins Spiel, wenn man auf die gemeinsame Zeit von Kovač und Wagner beim FC Bayern zurückblickt.
Sandro Wagner wechselte im Winter 2017/18 zurück zu seinem Jugendklub FC Bayern und agierte bei Interims-Trainer Jupp Heynckes als zweiter Stürmer. Mal kam er hinter Top-Star Robert Lewandowski in der 75. Spielminute in die Partie, mal durfte er von Beginn an ran. Wagner akzeptierte seine Rolle als wichtiger „Edeljoker“.
Zur Saison 2018/19 übernahm dann Kovač das Traineramt beim FC Bayern. Der Kroate war damals noch sehr kontrollierend und hatte besonders mit Führungsspielern wie Thomas Müller und Mats Hummels Probleme. Doch auch für Sandro Wagner wurde es emotional und sportlich kälter. In der Bundesliga-Hinrunde kam er nur noch sieben Mal zum Einsatz. In sechs Partien davon lag die Einsatzdauer bei unter 20 Minuten. In der Champions League spielte er in drei Partien gar nicht.
Die Einsatzzeiten in den anderen drei Partien lauteten: sechs, eine und zwölf Minuten. Letztendlich entschied sich Wagner dafür, den FC Bayern zu verlassen. Wagner wagte ein gut bezahltes Abenteuer bei den Tianjin Jinmen Tigers in China. Nun kommt es auf der Trainerbank zum Wiedersehen der beiden Ex-Bayern. Wird es hitzig? Man darf davon ausgehen, auch wenn im Vorfeld sich alle Beteiligten ruhig verhielten.



