Freilassung von geretteten Gelbschnabel-Sturmtauchern auf Fuerteventura

Am 30. Oktober 2025 hat die Umweltabteilung der Inselregierung von Fuerteventura (Cabildo) im Rahmen ihrer jährlichen Kampagne zum Schutz des Gelbschnabel-Sturmtauchers (spanisch: pardela cenicienta atlántica; wissenschaftlich Calonectris borealis) mehrere zuvor gerettete Exemplare dieser Art wieder freigelassen.
Der Gelbschnabel-Sturmtaucher gilt als eine der symbolträchtigsten Meeresvögel des Kanarischen Archipels und steht im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie, im Anhang II des Berner Übereinkommens sowie auf der spanischen Liste der besonders geschützten Wildtierarten.
Im Rahmen der diesjährigen Kampagne, die sich über die Monate Oktober und November erstreckt, wurden bereits mehr als dreißig Sturmtaucher wieder in Freiheit entlassen. Die Mehrzahl der Tiere wurde im Gemeindegebiet von La Oliva gefunden. Am 30. Oktober 2025 wurden sechs weitere Exemplare in Anwesenheit des Regierungsrats für Umwelt im Cabildo, Carlos Rodríguez, und Schülern des „Centro Público de Educación de Personas Adultas Fuerteventura Norte“ freigelassen.
Die aufgefundenen Sturmtaucher wurden im Wildtier-Rehabilitationszentrum der Biologischen Station von La Oliva gepflegt. Die meisten Tiere befanden sich in gutem Gesundheitszustand, wurden beringt, um ihre künftigen Bewegungen zu verfolgen, und anschließend wieder freigelassen. Einige Vögel kamen jedoch mit Anzeichen von Dehydrierung, Verletzungen, Parasitenbefall oder anderen gesundheitlichen Problemen in das Zentrum und benötigen tierärztliche Behandlung sowie längere Pflegezeiten.
Wie jedes Jahr informiert die Kampagne „Campaña de protección de la pardela cenicienta“ die Bevölkerung darüber, wie im Fall eines verletzten oder desorientierten Sturmtauchers vorzugehen ist. Wer eine pardela findet, soll die Notrufnummer 112 anrufen, um den Rettungsplan zu aktivieren, und den Fundort möglichst genau angeben. Wenn möglich, soll das Tier vorsichtig in eine belüftete Kartonschachtel gelegt und an einem ruhigen Ort aufbewahrt werden, ohne ihm Wasser oder Nahrung zu geben. Fachpersonal des Umweltressorts holt den Vogel ab, kümmert sich um seine Genesung und bringt ihn danach wieder zum Meer zurück.
Regierungsrat Carlos Rodríguez betonte, dass der Gelbschnabel-Sturmtaucher „ein Naturjuwel der Kanarischen Inseln und Teil der Identität des Archipels“ sei. Jeder einzelne Beitrag der Bürger sei entscheidend, um das Überleben dieser Art zu sichern.Wenn ein Jungvogel erst einmal abgestürzt ist und am Boden sitzt, kommt er oft aus eigener Kraft nicht mehr hoch
Die pardela cenicienta atlántica verbringt den größten Teil ihres Lebens auf hoher See und kehrt nur zur Fortpflanzung an Land zurück. Jedes Brutpaar legt pro Jahr nur ein einziges Ei und widmet sich vollständig der Aufzucht seines Kükens. In dieser Zeit ist die Art zahlreichen Gefahren ausgesetzt, darunter Meeresverschmutzung, Kollisionen mit Stromleitungen oder Beutegreifer.
Der kritischste Moment im Lebenszyklus der Jungvögel tritt zwischen Oktober und November ein, wenn sie ihre ersten Flüge unternehmen. Durch Lichtverschmutzung desorientiert, stürzen viele Sturmtaucher zu Boden und sind dort durch Verkehr, Katzen oder Hunger in Gefahr, da sie nicht selbstständig wieder abheben können.
Das Umweltressort des Cabildo ruft die Bevölkerung auf, auch künftig mitzuhelfen und jeden Fund einer gefährdeten pardela an den Notruf 112 zu melden. Der Schutz dieser Seevögel sei entscheidend für die Erhaltung der biologischen Vielfalt und des ökologischen Gleichgewichts der Küsten Fuerteventuras.




