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Ouedraogo: Nach Seuchen-Saison die Turbo-Beförderung

In nicht einmal acht Wochen vom Bundesliga-Startelfdebüt in den Kader der Nationalmannschaft: Assan Ouedraogo holt in Windeseile den Rückstand auf, den ihm in den vergangenen beiden Jahren schwere Verletzungen beschert haben.

Es geht steil bergauf: Assan Ouedraogo.

IMAGO/Jan Huebner

Als Leipzigs Trainer Ole Werner nach dem 3:1-Sieg gegen 1. FC Köln seine Spieler auf dem Platz im Kreis versammelte, würdigte er vor allem jenen Mann, auf dessen Schulter gerade sein linker Arm ruhte. “Sehr aufregend” sei die Vorstellung gewesen, sagte er an die Adresse von Assan Ouedraogo gerichtet – und die Mitspieler ließen diesen Worten einen kollektiven Jubel folgen.

Keine acht Wochen liegt diese Szene zurück, und Ouedraogo hatte soeben seine Bundesliga-Startelfpremiere mit einem Tor und einer sehr ansprechenden Vorstellung abgeschlossen. Seitdem geht es für den 19-jährigen Teenager nur in eine Richtung: steil bergauf. Auch in den folgenden sechs Ligaspielen von RB Leipzig stand er in der Anfangsformation, steuerte mit einem weiteren Treffer und drei Assists zu Leipzigs Erfolgszug Richtung Tabellenplatz 2 maßgeblich bei. Im Oktober folgte die erstmalige Berufung in die U 21, auch da setzte er beim 2:1 in Nordirland mit einem Treffer entscheidende Impulse.

“Ich hatte keine einfache Vergangenheit, vor allem im letzten Jahr”

Nun also die Turbo-Beförderung durch Julian Nagelsmann für die Nationalmannschaft. “Assan macht es aktuell sehr gut in der Bundesliga. Er ist ein junger Perspektivspieler, ähnlich wie Said El Mala, den wir gerne im Training sehen möchten”, sagte der Bundestrainer. Beide Youngster werden im WM-Qualifikationsspiel am Freitag gegen Luxemburg zwar sicher nicht in der Startelf stehen, könnten aber “je nach Spielstand” durch Einwechslungen zu ihren Länderspiel-Premieren kommen. Und beide haben plötzlich die Perspektive, im nächsten Jahr für die WM in Kanada, Mexiko und den USA berufen zu werden.

Für Ouedraogo sind die vergangenen Monate auch eine Entschädigung für die Leiden in der vergangenen Saison und eine Belohnung dafür, dass er sich nicht entmutigen ließ. “Ich hatte keine einfache Vergangenheit, vor allem im letzten Jahr. Umso mehr freue ich mich, dass ich wieder auf dem Platz stehen darf”, sagt er mit dem Verweis auf die beiden schweren Verletzungen im vergangenen Spieljahr. Frisch für zehn Millionen Euro Ablöse von Schalke 04 nach Leipzig gewechselt, zog er sich während der Leipziger USA-Reise im Testspiel gegen Aston Villa eine Knieverletzung zu, die ihn monatelang ausbremste.

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Als er im November 2024 gerade dabei war, wieder Fuß zu fassen, folgte im Champions-League-Spiel bei Inter Mailand der nächste Rückschlag. Nur neun Minuten nach seiner Einwechslung musste er wieder raus, diesmal wegen einer Oberschenkelverletzung mit Sehnenbeteiligung. Nach gerade einmal fünf Pflichtspiel-Kurzeinsätzen war die Saison für den 1,91 Meter großen Youngster damit gelaufen. “Was der hinter sich hat, seit er bei uns ist, ist echt hart – auch für die Psyche”, sagt Leipzigs Kapitän David Raum und beschreibt seinen Teamkollegen mit den Worten: “Er ist ein guter Junge und feiner Kerl, der überall gut ankommt und das Herz am rechten Fleck hat. Und auf dem Platz hat er eine brutale Physis.”

Die erwarb der in Mühlheim an der Ruhr geborene Ouedraogo in der Nachwuchsabteilung des FC Schalke 04, in der er bereits als Achtjähriger Aufnahme fand. Dass sein Weg in die Bundesliga und die Nationalmannschaft führen könnte, zeichnete sich früh ab. Seit der U 16 unterlief er alle Nachwuchs-Mannschaften des DFB, wurde 2023 mit der U 17 in Ungarn Europameister. Im Finale gegen Frankreich war er es, der im Elfmeterschießen den entscheidenden Treffer zum 5:4 erzielte.

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