Europa League: Nottingham als Highlight für Sturm

Der mitunter nicht ganz ernsthafte Zugang von Engländern zur Europa League spielt für Sturm keine Rolle. Österreichs Meister konzentriert sich auf sich. „Wir brauchen enge Abstände, Kompaktheit, Dinge, die wir gegen Rapid gut gemacht haben. Aber es wird eine Steigerung brauchen, um Zählbares mitzunehmen. Das traue ich meinem Team zu“, sagte Säumel. „In schwierigen Phasen wird es darum gehen, dass wir zusammenhalten. Wir werden Druckphasen überstehen müssen.“
Vor dem Kräftemessen mit dem Kaderwertkrösus der diesjährigen Europa League (644,70 Mio. Euro laut Transfermarkt.at) liegt Sturm (53 Mio.) mit drei Punkten auf Platz 27 von 36 Teams, Forest auf Platz 17 mit vier Zählern. Mit dem Heimvorteil will Sturm dem Favoriten wie vor 41 Jahren einen heißen Kampf liefern. 1984 mussten sich die Grazer Nottingham im Viertelfinale des UEFA-Cups erst nach einem umstrittenen Elfer in der Verlängerung geschlagen geben.
Sturm will Revanche gegen Nottingham
Sturm Graz will gegen Nottingham Forest eine alte Rechnung begleichen. Im Jahr 1984 schieden die Steirer im UEFA-Cup-Viertelfinale gegen Nottingham knapp aus.
Mit dem 2:1 gegen die Glasgow Rangers gelang Sturm 2025 der bisher einzige Punktegewinn. Nach der Länderspielpause im Oktober gestalteten sich die vergangenen Wochen aber zäh. Mühsamen Erfolgen gegen Blau-Weiß Linz (4:3) und im Cup gegen Zweitligist Admira (im Elferschießen weiter) stehen Niederlagen gegen Celtic Glasgow (1:2), WAC (1:3) und Rapid (1:2) gegenüber. Größter Unterschied: Kassierte Sturm im September im Schnitt 0,86 Gegentore pro Spiel, so sind es seit der Ligapause 2,2.
Europa League
Spielplan und Tabelle
Europa League, 4. Runde
Donnerstag, 18.45 Uhr
Sturm – Nottingham Forest
Merkur Arena, SR Balakin (UKR)
Mögliche Aufstellungen:
Sturm: Christensen – Malic, Oermann, Lavalee, Karic – Rozga, Gorenc Stankovic, Kiteischwili, Horvat – Malone, Kayombo
Nottingham: Sels – Savona, Milenkovic, Murillo, Williams – Anderson, Douglas Luiz – Ndoye, Gibbs-White, McAtee – Kalimuendo
Wut in positive Energie verwandeln
Der nächste Länderspielblock winkt bereits. Doch zunächst gilt es gegen Nottingham und das folgende Heimspiel gegen Salzburg die Kräfte zu bündeln. „Natürlich ist es hart, alle drei, vier Tage zu spielen. Aber wir alle sind extrem motiviert gegen ein Topteam aus der Premier League“, sagte Tomi Horvat.
„Wir wollen die Wut, die wir nach Rapid im Bauch gehabt haben, am Platz in positive Energie umwandeln“, versprach Säumel, der die rotgesperrte Mittelfeld-Stammkraft Tochi Chukwuani „im Kollektiv“ ersetzen will.
„Nottingham ist eine sehr physische Mannschaft, die sehr vertikal spielt“, sagte Säumel über den Gegner, der nach der völlig missglückten Amtszeit von Ange Postecoglou seit wenigen Tagen auf Sean Dyche setzt. Unter dem langjährigen Burnley-Trainer gab es einen Sieg (2:0 Porto), eine Niederlage (0:2 Bournemouth) und zuletzt ein 2:2 gegen Manchester United.
Zweifacher Meistercup-Sieger
„Sturm scheint eine starke Mannschaft zu sein, die bereit ist, hart zu arbeiten“, sagte Dyche. „Wir werden das Match sicher nicht auf die leichte Schulter nehmen.“ Der walisische Teamverteidiger Neco Williams sagte: „Wir wissen, wie gut ihre Fans und die Atmosphäre in Graz sein können. Wir wollen nicht Teil der Europa League sein, wir wollen den Bewerb gewinnen.“
Sturm trifft auf einen Club, der nach triumphalen Jahren (zweifacher Meistercup-Sieger 1979, 1980) bis in die Drittklassigkeit (zuletzt 2007/08) abgestürzt war und erst 2022 wieder den Sprung zurück in die Premier League geschafft hat. Seither hat Forest, das im Besitz des griechischen Reeders Evangelos Marinakis ist, rund 675 Mio. Euro für Spielerverpflichtungen ausgegeben. Bekannte Namen sind Callum Hudson-Odoi, Morgan Gibbs-White und der aktuell verletzte Ukrainer Olexandr Sintschenko.
GEPA/Matthias Trinkl
Sturm-Coach Jürgen Säumel traut seinem Team durchaus einen Punktegewinn gegen Nottingham Forest zu
In der letzten Saison verpasste Nottingham erst im Finish die Champions-League-Ränge. Als Siebenter der Premier League hätte der Club eigentlich in der Conference League spielen sollen, durfte nach dem Multiclub-Ownership-Verstoß von Crystal Palace aber in die Europa League aufrücken.



