Die Personallage bei Bayer 04 entspannt sich etwas. Drei Akteure, die in Manchester fehlten, drängen gegen den BVB in die Startelf. Dazu gehört Robert Andrich. Doch Trainer Kasper Hjulmand, der sein Team deutlich verändern wird, muss die Entscheidung um den Kapitän genau abwägen.
Kapitän oder Künstler? Trainer Kasper Hjulmand muss sich zwischen Robert Andrich (r.) und Ibrahim Maza in der Doppelsechs entscheiden.
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Wie formiert Kasper Hjulmand nach dem 2:0-Sieg bei Manchester City seine Anfangsformation am Samstag im Duell mit Borussia Dortmund? Nachdem der Däne im Etihad Stadium aufgrund zahlreicher Ausfälle mit dem letzten Aufgebot auskommen musste und sich die Not-Elf, die danach so stark performte in vielen Bereich ganz von alleine aufstellte, bietet sich dem Leverkusener Trainer nun am Samstag durch vier Rückkehrer die Möglichkeit zu rotieren.
Doch wie viele davon lässt der frühere dänische Nationaltrainer im Topspiel am Samstagabend wirklich beginnen? “Ich bin natürlich sehr, sehr zufrieden mit der Leistung in Manchester, aber wir haben auch noch neue Spieler hier im Kader mit frischen Beinen und das ist sehr, sehr wichtig”, sagte Hjulmand einen Tag vor dem Duell mit dem BVB und fügte mit dem Blick auf die weiteren englischen Wochen bis Weihnachten an: “Wir sind sehr, sehr froh, dass unser Kader wieder groß ist und wir brauchen jeden Spieler in dieser Phase.”
Auf Tapsobas Klasse kann Hjulmand nicht verzichten
An Letzterem besteht kein Zweifel. Doch wie viele der frischen Bein-Paare lässt Hjulmand gegen Dortmund wirklich ran? Zwar fallen Ersatztorhüter Janis Blaswich (muskuläre Probleme), der an Rückenproblemen laborierende Lucas Vazquez (“Er ist voll im Training, es sieht sehr gut aus, aber nicht für dieses Wochenende”) sowie Axel Tape, dessen Rückkehr Hjulmand für “vielleicht nächste Woche” ankündigte, genauso weiter aus wie der Brasilianer Arthur (Rückenverletzung) noch kein Thema sein dürfte. Doch dafür stehen die in Manchester gesperrten Edmond Tapsoba und Robert Andrich sowie die nicht für die Königsklasse gemeldeten Martin Terrier und Jonas Hofmann am Samstag wieder zur Verfügung.
Als sicher gilt, das Tapsoba als linker Innenverteidiger in die Dreierabwehr zurückkehren und dort den erstmals nach seinem Kreuzbandriss über 90 Minuten durchspielenden Jeanuel Belocian ablösen wird. Auch wenn es der Franzose in Manchester bis zur Schlussphase gut machte, ehe ihm ausgepumpt zwei Fehler unterliefen, wird Hjulmand nicht auf Tapsobas Künste in der Spieleröffnung und dessen Torgefährlichkeit bei Standards verzichten.
Hofmann darf rechts ran, damit Grimaldo wieder den Zehner gibt
Auch der unter dem Dänen wieder auferstandene Jonas Hofmann sollte in die Startelf zurück rotieren. Der Routinier dürfte erneut die für ihn eher ungewohnte rechte Schienenposition übernehmen, auf der er zuletzt beim 3:1-Sieg in Wolfsburg überzeugte. Auch wenn Ernest Poku diese Aufgabe vor allem defensiv in Manchester stark erledigte, wird Hjulmand diesen zurück auf den linken Flügel und eine offensivere Position beordern.
Zum einen, um Pokus Topseed gegen Dortmunds stabile Defensive besser nutzen zu können. Zum anderen, um Alejandro Grimaldo, der in Manchester hauptsächlich als Linksverteidiger auftrat, wieder die Möglichkeit zu geben, von dieser Position bei Ballbesitz ins zentrale Mittelfeld zu schieben, wo er aus Hjulmands Sicht seine Klasse am besten für die Mannschaft einbringen kann.
Maza und Aleix Garcia zu trennen, ist nicht selbstverständlich
Während Offensivkraft Terrier wieder die Joker-Rolle zukommen sollte, bleibt die Frage, ob Kapitän Robert Andrich beginnen darf. Zuletzt in Wolfsburg stand der deutsche Nationalspieler in Hjulmands Anfangsformation – allerdings als rechter Innenverteidiger. Und dass der Däne sein auch in Manchester überzeugendes Mittelfeld-Duo Aleix Garcia und Ibrahim Maza auseinanderreißen wird, ist zumindest nicht selbstverständlich.
Setzt Hjulmand auf Kapitän und Kämpfer Andrich oder Künstler Maza? Zuhause gegen den defensiv erwarteten BVB spricht vieles für die spielstärkere Lösung mit dem eigentlich Zehner Maza auf der Doppelsechs. Am Dienstag im erneuten Aufeinandertreffen im Achtelfinale des DFB-Pokals, bei dem die Dortmunder auf Sieg spielen müssen, könnte dann der defensiv robustere Andrich ins defensive Mittelfeld rücken.
Im Pokal beim BVB muss Hjulmand stärker rotieren – falls er es kann
Andererseits war die Belastung für Maza und Aleix Garcia zuletzt sehr hoch, die beide auch mit ihren Nationalmannschaften unterwegs waren, während Andrich während der Länderspielperiode in Leverkusen trainierte. Doch jetzt hatten die Startelfspieler nach der Manchester-Partie immerhin vier Tage zu Erholung. Vor dem Pokal-Spiel werden nur drei Tage bleiben. Was dafür spricht, dass dann stärker rotiert werden muss – sofern es Hjulmand personell überhaupt möglich ist.
