Holstein Kiel wirft im Elfmeterschießen den HSV aus dem Pokal

AUDIO: DFB-Pokal: Holstein Kiel gewinnt im Elfmeterschießen beim HSV (1 Min)
Stand: 03.12.2025 23:38 Uhr
Fußball-Zweitligist Holstein Kiel hat überraschend das Viertelfinale des DFB-Pokals erreicht. Die “Störche” gewannen am Mittwochabend das Nordduell beim Bundesligisten Hamburger SV im Elfmeterschießen mit 4:2 (0:0, 0:0, 0:0, 1:1).
Timon Weiner wurde an diesem Abend zum Helden für die “Störche”. Der Kieler Keeper parierte die Versuche der Hamburger Miro Muheim und Aboubaka Soumahoro. Phil Harres verwandelte anschließend den entscheidenden Elfmeter für Kiel, die mit ihren mitgereisten Fans feierten.
Bakery Jatta hatte zuvor den HSV in der zweiten Hälfte der Verlängerung in der 107. Minute zunächst in Führung gebracht, ehe Harres mit einem direkt verwandelten Freistoß in der 118. Minute ausgleichen konnte.
Kiel defensiv geordnet, Hamburg unkreativ
Die Kieler standen von Beginn an defensiv gut, den Gastgebern fiel gegen die Staffelung der KSV wenig ein. Die neu ins Team gerückten Hamburger Fabio Vieira (sechste Minute) und Giorgi Gocholeishvili (17.) versuchten es mit Fernschüssen, die beide ihr Ziel deutlich verfehlten. Die beste Chance der “Rothosen” im ersten Durchgang hatte Alexander Rössing-Lelesiit, dessen Schuss in der 20. Minute das Kieler Tor nur knapp verfehlte.
Holstein lässt Führung liegen
In der Offensive wurden die Schleswig-Holsteiner mit zunehmender Spielzeit aktiver – und hatten ihrerseits die Chance auf die Führung. Harres stand in der 26. Minute frei vor dem Tor des HSV, seinen Schuss konnte der für Daniel Heuer Fernandes ins Tor gerückte Daniel Peretz allerdings parieren. Kurz vor der Pause hätten die “Störche” dann in Führung gehen müssen: Adrian Kapralik stand nach einer Flanke komplett frei am Fünfmeterraum – und köpfte den Ball über das Tor (43.). Das torlose Remis zur Pause war für den HSV schmeichelhaft.
Nach der Halbzeit machten die Schleswig-Holsteiner genau da weiter, wo sie aufgehört hatten: im Vorwärtsgang. Kapraliks Schuss aus knapp 18 Metern flog zischt haarscharf am linken HSV-Pfosten vorbei (50.). Zwei Minuten später versuchte es Jonas Therkelsen mit einem Schuss aus ähnlicher Distanz, sein Versuch ging allerdings deutlicher am Tor der Hamburger vorbei als der von Kapralik.
Gocholeishvili trifft den Pfosten
Die Hausherren meldeten sich durch eine Chance von Rayan Philippe in der 54. Minute in der zweiten Hälfte an. Damit weckten die Hamburger auch das Stadion wieder auf, der HSV wurde besser. Das Problem der Durchschlagskraft, welches die “Rothosen” auch im Ligabetrieb haben, zeigte sich jedoch auch an diesem Abend. In der 81. Minute hatten die Fans der Hanseaten dann den Torschrei auf den Lippen: Gocholeishvili zog vom rechten Strafraumeck ab, sein Ball sprang aber nur an den Pfosten und von dort zurück ins Spiel.
Drei Minuten später leitete der eingewechselte Jean-Luc Dompé die nächste Großchance für schwarz-weiß-blau ein: Sein Pass landete bei Muheim, der scharf vor das Kiel-Tor spielte, am langen Pfosten verpasste Philippe knapp.
KSV fordert Elfmeter
In der 87. Minute wurde Holsteins Marko Ivezic im Strafraum von Jordan Torunarigha zu Boden gezogen und dabei auch am Fuß getroffen. Kiel forderte Elfmeter, Schiedsrichter Tobias Welz ließ die Szene durch den VAR prüfen. Am Ende blieb Welz bei seiner Entscheidung – kein Strafstoß für Holstein. Es war die letzte strittige Szene der regulären Spielzeit.
Jatta und Harres sorgen für Jubel
Über die erste Hälfte der Verlängerung kann getrost der Mantel des Schweigens gelegt werden, da sie ohne Großchancen auskam. Die Partie lebte von der Spannung, beiden Teams war mit fortwährender Spieldauer die Müdigkeit anzumerken.
In der 107. Minute war es dann Jatta, der das Volksparkstadion zum Beben und den HSV mit 1:0 in Führung brachte. Doch die Gäste schlugen kurz vor Schluss zurück: Die KSV bekam einen Freistoß zugesprochen, den Harres unhaltbar für Peretz über die Mauer zirkelte – 1:1 in der 118. Minute, nun stand der Gästeblock im Volkspark Kopf. Mehr passierte bis zum nun fälligen Elfmeterschießen nicht, indem sich die KSV dann durchsetzte.
Auslosung in der Sportschau
Die Auslosungen für die Viertelfinals im DFB-Pokal der Frauen und Männer finden am Sonntag (ab 19.15 Uhr) im Rahmen der ARD-Sportschau statt. Die Männer spielen ihre Viertelfinals am 3. und 4. sowie am 10. und 11. Februar aus.
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