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Harres setzt den Schlusspunkt: Kiel nach Krimi beim HSV in der nächsten Runde

Holstein Kiel hat sich gegen den favorisierten Hamburger SV im Elfmeterschießen durchgesetzt und dadurch den Einzug ins Viertelfinale im DFB-Pokal klargemacht. Letztlich war es Harres, der dem Spiel den Strich drunter setzte.

Der Jubel kannte keine Grenzen mehr: Phil Harres verwandelte auch den letzten Elfmeter sicher und schoss sein Team ins Viertelfinale.

IMAGO/Eibner

Nach dem 2:1-Last-Minute-Sieg gegen den VfB Stuttgart wechselte HSV-Coach Merlin Polzin gleich mehrfach. Zwischen den Pfosten begann Peretz anstelle von Heuer Fernandes, auf der Innenverteidigerposition startete Ramos anstelle von Capaldo (angeschlagen). Außerdem standen Fabio Vieira, Gocholeishvili und Königsdörffer für Lokonga (ebenfalls angeschlagen), Mikelbrencis (Bank) und Glatzel, der sich gegen den VfB einen Muskelfaserriss zuzog, in der ersten Elf.

Holstein-Trainer Marcel Rapp tauschte nach der 0:1-Niederlage gegen Hertha BSC lediglich eine Personalie: Bernhardsson fehlte den Störchen aufgrund einer Überlastungsreaktion und wurde durch Zec ersetzt.

Kiel agiert mutig – und vergibt Hochkräter

Durchgang eins begann still und leise auf den Rängen, auf dem Platz startete der HSV mit mehr Ballbesitz. Nichtsdestotrotz, standen die Kieler enorm gut, ließen nichts zu und wurden auch offensiv gefährlich wie nach knapp 17 Minuten, als Kapralik einen Unstimmigkeit in der Gäste-Defensive nicht verwertete. Beim HSV hingegen lief ein Großteil der Angriffe über Rössing-Lelesiit, der zumindest in der Anfangsphase an seine Leistung aus dem Spiel gegen den VfB anknüpfte. Nach der Anfangsviertelstunde setzte er den Ball knapp über die Latte, hatte aber davor wohl knapp im Abseits gestanden (20.).

Das war dann auch erstmal der letzte Angriff der Hausherren, denn Kiel übernahm die Highlights der Partie. So kontrollierten die Störche nun die Partie. Gegen tiefstehende Hanseaten kam die Mannschaft von Marcel Rapp vereinzelt zu Chancen – und wie: Erst scheiterte Harres freistehend an Peretz (26.), kurz vor der Pause musste Kapralik auf 1:0 stellen, doch der Stürmer nickte ungedeckt aus fünf Metern über die Latte (43.). Unter dem Strich hatte der HSV so Glück, dass es torlos in die Pause ging.

Offener Schlagabtausch, keine Tore

Der HSV kam deutlich besser aus der Pause, der Ballbesitz verlagerte sich immer weiter in die Hamburger Reihen. Jedoch kam auch wieder Kiel zu einer großen Chance, doch Kapralik ließ diese liegen (50.). Auf der Gegenseite setzte Philippe den Ball knapp drüber (54.). Kiel machte nicht mehr viel für das Spiel, sondern stellte sich hinten rein und konzentrierte sich auf Kontersituationen. Doch auch so konnten die Störche nicht alle Möglichkeiten der Hausherren unterbinden: Weiner parierte gegen Fabio Vieira (74.).

Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch: Erst schoss Zec bei einer Ecke knapp drüber (78.), dann zimmerte Gocholeishvili die Kugel an den Pfosten (80.), ehe Peretz per Glanzparade gegen Niehoff rettete (82.). Anschließend war wieder der HSV am Drücker, doch Philippe verpasste am langen Pfosten knapp (85.). Letztlich blieb es nach 90 Minuten torlos, auch weil Welz ein Klammern von Torunarigha an Ivezic ungeahndet ließ (87.). So ging es in die Verlängerung.

Die erste Hälfte blieb ohne größere Ausrufezeichen. Zunehmend merkte man beiden Teams die Müdigkeit an, offensiv ging kaum noch jemand ins Risiko. Lediglich Fabio Vieira kam noch zu einer Möglichkeit, doch Weiner, der aufpasste, entschärfte (105.).

Harres – und wieder Harres

Durchgang zwei, so viel sei gesagt, sollte deutlich dramatischer enden. Und auch beginnen, denn kurz nach Wiederanpfiff brachte ausgerechnet Jatta, der lange nicht mehr für den HSV auf dem Feld gestanden hatte, seine Farben nach einer Muheim-Vorlage in Führung (107.). Danach verschanzte sich Hamburg in der eigenen Hälfte und ließ die Gäste kommen, die jedoch nicht mehr viel anzubieten hatten. Dennoch kamen die Störche kurz vor Schluss nochmal zu einem Freistoß kurz vor dem Strafraum: Harres trat an und schlenzte die Kugel traumhaft über die Mauer ins linke Eck (118.). Danach passierte nicht mehr viel – es ging ins Elfmeterschießen.

Die ersten Schützen trafen jeweils, jedoch zeigte der zweite Kieler Ivezic Nerven und scheiterte an Peretz. Während die nächsten beiden Schützen erneut sicher trafen, war es diesmal Muheim, der am Aluminium scheiterte. Wenig später vergab auch Joker Soumahoro kläglich, er passt Weiner den Ball fast in die Arme. Da Harres dann den letzten Elfmeter trocken verwandelte, stand schlussendlich das Weiterkommen für die Gäste ins DFB-Pokal-Viertelfinale. Der HSV schied im heimischen Volksparkstadion aus.

In der Liga geht es für beide Teams bereits am Sonntag weiter: Der HSV trifft um 15.30 Uhr, zum dritten Mal hintereinander Zuhause, im Volksparkstadion auf Werder Bremen (LIVE! bei kicker). Holstein Kiel hingegen reist nach Braunschweig (13 Uhr)

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