Am TSV Schmiden führt in der Rhythmischen Sportgymnastik weiterhin kein Weg vorbei. Die Schwäbinnen sicherten sich beim Bundesliga-Finale in Schmiden mit 18:9 (9:3) den vierten Meistertitel in Folge und bestätigten damit erneut ihre herausragende Stellung innerhalb der Deutschen Turnliga. Schon am Auftaktgerät mit dem Reifen setzten sie die entscheidenden Akzente: Margarita Kolosov und Alisa Datsenko gewannen ihre Duelle souverän, ehe Olympiasiegerin und Weltmeisterin Darja Varfolomeev bei ihrem ersten Saisonauftritt mit 30,350 Punkten brillierte und drei weitere Zähler beisteuerte. Schmiden kontrollierte damit das Finale von Beginn an und zwang TSV Bayer 04 Leverkusen in eine Rolle, aus der heraus nur vereinzelt punktuelle Erfolge möglich waren.
Nach dem starken Auftakt mit dem Reifen setzte Schmiden die Linie mit dem Ball nahtlos fort. Viktoria Steinfeld gewann das erste Duell klar, Anastasia Simakova erhöhte mit einer stabilen Übung, und nur Tara Dragas gelang es für Leverkusen, drei Punkte zu holen. Der Titelverteidiger blieb dennoch deutlich vorne. Mit den Keulen verteidigte Schmiden den Vorsprung kontrolliert: Melissa Diete holte zwei Zähler, während Olivia Misterek für Leverkusen verkürzte. Erst mit dem Band kam Bayer 04 besser ins Finale. Dragas gewann ihr Duell mit hoher Schwierigkeit, Misterek legte zwei weitere Punkte nach und verkürzte auf 9:18. Doch am Gesamteindruck änderte das nichts mehr – Schmiden war längst uneinholbar.
Bremen turnt sich zum ersten Mal aufs Podest
Der TB Oppau und Bremen 1860 lieferten sich in Schmiden ein Duell um Platz drei, das erst im letzten Gerät seine Entscheidung fand – und am Ende aus Bremer Sicht ein kleines Kapitel der Club-Historie schrieb. Das 14:11 (5:5) sicherte den Hanseatinnen bei ihrem ersten Einzug ins kleine DTL-Finale die Bronzemedaille, in dem Oppau trotz couragierter Phasen den Anschluss nie dauerhaft halten konnte. Gleich zum Auftakt mit dem Ball wurde sichtbar, welche Wucht Bremen 1860 im direkten Duell entfalten kann. Zwar sicherte Nea-Sophie Stanger für Oppau den ersten Punkt des Tages, doch dann übernahm Bremen die Kontrolle der Partie: Lauren Grüniger turnte eine der stärksten Übungen des gesamten Wettkampfes, Julia Stavickaja erhöhte, und der Abschnitt endete mit 7:1 für die Norddeutschen. Oppau geriet damit früh unter Zugzwang, blieb allerdings stabil genug, um den Wettkampf offen zu halten.
Mit den Keulen fand Oppau zu einer Phase, in der das Duell tatsächlich zu kippen schien. Amalia Lica zeigte eine hochklassige Übung und gewann verdient zwei Punkte, während Dominique Helfrich und Irem Coban mit sauberen Ausführungen Druck aufbauten. Doch Bremen 1860 hielt in den entscheidenden Momenten dagegen: Eva Krivolapova sicherte den ersten Zähler, Stavickaja gewann ein weiteres Duell, sodass der Durchgang 2:2 endete und die Führung stabil blieb. Der anschließende Durchgang mit dem Band gehörte dann über weite Strecken Oppau. Lica bestätigte ihre starke Tagesform mit weiteren vier Punkten, Helfrich und Stanger turnten solide, und nur Ariana Arrago punktete für Bremen. Das 4:1 brachte Oppau zurück ins Rennen und verkürzte den Abstand spürbar. Mit dem Reifen stand dann jenes Gerät an, das über Aufstieg oder Scheitern entscheiden musste – und beide Teams traten entsprechend nervenstark auf.
Mit dem Reifen mobilisierten beide Mannschaften ihre letzten Reserven: Bremen 1860 dämpfte früh Oppaus Hoffnungen: Viktoria Vashchenko gewann das erste Duell, Grüniger legte mit einem deutlichen Vorsprung nach. Doch Oppau glühte noch einmal mit Lica auf. Die setzte mit ihrer 29,300-Übung ein Ausrufezeichen, das ihrem Team weitere vier Punkte brachte, die allerdings nur noch statistischen Wert hatten. So endete der Abschnitt 4:4 – zu wenig für Oppau. So stand am Ende ein 14:11 für Bremen 1860, das damit seinen ersten Einzug in ein DTL-Finale erfolgreich abschloss und die Saison als Dritter abschließt. Oppau zeigte einen beeindruckenden Wettkampf, musste sich aber trotz tapferer Gegenwehr am Ende der Bremer Konstanz und der höheren Schwierigkeit beugen.
