Inmitten der Debatte um die Situation des aussortierten Salah hat der FC Liverpool bei Inter Mailand gewonnen. Die Reds profitierten dabei von einem späten sowie strittigen Elfmeterpfiff.
Dominik Szoboszlai (li.) schoss Liverpool zum späten Sieg bei Inter Mailand.
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Nachdem Inter am Wochenende gegen Como (4:0) den dritten Sieg in Folge gefeiert hatte, ging der letztjährige Champions-League-Finalist mit breiter Brust in das Heimspiel am Dienstagabend. Cristian Chivu sah entsprechend wenig Gründe, seine Startelf großmächtig zu verändern, sodass einzig Mkhitaryan für Zielinski (Bank) neu ins Anfangsaufgebot rutschte.
Auf deutlich turbulentere Tage blickten derweil die Reds zurück, bei denen Salah mit seiner öffentlichen Unmutsbekundung für mächtig Aufruhr gesorgt hatte. Neben dem Ägypter, der aus disziplinarischen Gründen fehlte, musste Arne Slot auch auf den verletzten Gakpo verzichten, den Isak ersetzte. Zudem begannen Gomez, Robertson und Mac Allister im Vergleich zum 3:3 in Leeds statt Bradley, Kerkez und Wirtz (alle Bank).
Verhaltener Beginn – Calhanoglu früh ausgewechselt
Hinsichtlich der Liverpooler Grundausrichtung zeigte sich schon früh, dass von einer solchen nur bedingt gesprochen werden konnte. Allen voran Jones nahm situativ verschiedenste Rollen ein, fand sich zumeist aber halblinks im Mittelfeld wieder. Auf dem rechten Flügel – die Stammposition von Salah – trat indes häufig der gelernte Innenverteidiger Gomez in Erscheinung, der nominell als Rechtsverteidiger auflief.
Spielerisch agierten beide Mannschaften zunächst auf Augenhöhe, Inter musste unterdessen die frühe verletzungsbedingte Auswechslung von Calhanoglu verkraften, den Zielinski ersetzte (11.). Zu einer ersten Doppelchance kam es sieben Minuten später, als Sommer sowohl gegen Jones als auch Isak zur Stelle war.
Champions League – 6. Spieltag, Dienstag
Auch Acerbi muss vom Feld – Konaté-Tor zählt nicht
Die Reds agierten kompakt und schafften es, die Nerazzurri über weite Strecken der ersten Hälfte vom eigenen Kasten fernzuhalten. Inter hatte indes Pech, dass nach rund einer halben Stunde auch der Arbeitstag von Acerbi frühzeitig endete, der sich im Laufduell mit Ekitiké verletzt hatte. Für den Routinier übernahm Bisseck (31.).
Der deutsche Verteidiger musste kurz darauf mitansehen, wie Konaté den Ball in die Mailänder Maschen köpfte (32.). Nach langem VAR-Check nahm Referee Felix Zwayer den Treffer aufgrund eines vorausgegangenen Handspiels von Ekitiké jedoch zurück – eine vertretbare Entscheidung.
In der 32. Minute erzielte Ibrahima Konaté (#5) das vermeintliche 1:0 für Liverpool.
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Im Anschluss kippte das Momentum schließlich nochmal zugunsten der Hausherren, die in Person von Lautaro Martinez allerdings die beste Gelegenheit vergaben. Alisson wehrte den Kopfball des Argentiniers reflexartig ab (45.+6).
Slot bringt Wirtz von der Bank – Bradley prüft Sommer
Ohne weitere personelle Veränderungen kamen die Teams aus den Kabinen – die Beständigkeit des Personals machte sich dennoch nicht zwingend bemerkbar. Erst in der 58. Minute war es Liverpool, das im Zuge einer scharfen Hereingabe von Robertson zumindest einen Hauch von Offensivgefahr erzeugte.
Da von beiden Angriffsreihen auch in der Folge nur wenig zu sehen war, entschied sich Slot zwischenzeitlich dazu, neben Defensivmann Bradley auch DFB-Nationalspieler Wirtz einzuwechseln (68.). Während Letzterer zunächst allen voran als Passoption für seine Mitspieler diente, war es Bradley, dessen Rechtsschuss Sommer aus wenigen Metern aufmerksam parierte (80.).
Szoboszlai avanciert spät zum Matchwinner
So brach die Schlussphase an – und diese sollte den entscheidenden Moment dieses Spiels mit sich bringen: Nachdem Wirtz im Anschluss an einen Trikotzupfer von Bastoni zu Boden gegangenen war, überprüfte Zwayer auch diese Szene am VAR-Monitor und entschied letztlich auf Strafstoß. Eine durchaus strittige Entscheidung, die es Szoboszlai ermöglichte, sich aus elf Metern per platziertem Rechtsschuss zum Matchwinner zu krönen (88.).
Für Inter, das in der Liga am Sonntag in Genua gastiert (18 Uhr), war es nach dem 1:2 bei Atletico Madrid die zweite CL-Niederlage in Folge. Liverpool und Trainer Slot wiederum gelang inmitten der Salah-Debatte und vor dem Heimspiel gegen Brighton (Samstag, 16 Uhr) ein sportlicher Befreiungsschlag.
