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Darmstadt 98 vor letztem Hinrunden-Heimspiel: Stabil und flexibel gegen Münster

Darmstadt 98 will im letzten Heimspiel des Jahres nicht nur einen Sieg holen. Gegen Münster soll auch der nächste Beweis für die Entwicklung erfolgen. Das Fehlen eines Unterschiedspielers wird nicht als Alibi genutzt, sondern zur Chance erklärt.


Florian Kohfeldt freut sich über die Stabilität seines Teams
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02:11 Min.
|Daniel Höhr

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Florian Kohfeldt galt in seiner Trainerlaufbahn zuweilen als unterkühlter Typ. Rational, wenig zugänglich. Das hat sich spätestens mit seinem Amtsantritt in Darmstadt vor 15 Monaten stark verändert. Immer wieder zeigt der Cheftrainer auch sein inneres Gefühlsleben, und sei es, dass er es wie nach dem Pokal-Aus vor zehn Tagen in Freiburg in Ironie verpackt (“Ich bin schlecht gelaunt, aber ich zeige es nicht”). Man glaubt ihm alles, was er von sich preisgibt.

Funkeln in den Augen

Und so nimmt man ihm auch vollends ab, dass er vor der Partie am Sonntag (13.30 Uhr) gegen Preußen Münster keinerlei Zweifel an der Qualität und vor allem Stabilität seiner Mannschaft hat. Dass mit Fraser Hornby einer seiner Unterschiedspieler erneut nicht auflaufen kann, nimmt er mit einer gewissen Selbstverständlichkeit, fast schon Leichtigkeit hin. “Natürlich verändert sich unser Spiel ohne ihn”, gibt Kohfeldt zu. “Aber das heißt nicht, dass wir weniger attraktiv spielen.”

Und dann gerät der Übungsleiter schon fast ins Schwärmen. Sein Team sei gegenüber dem Herbst des vergangenen Jahres vor allem stabiler geworden. “Wir sind mittlerweile immer wieder in der Lage, auch als Mannschaft Lösungen den Stärken der Spieler entsprechend zu entwickeln”, sagt er mit einem Funkeln in den Augen. Was etwas sperrig daherkommen mag, entspricht dem neuen Selbstverständnis des Teams und der sportlich Verantwortlichen. Ausfälle wie die von Hornby werden eher als Chance gesehen, die Mannschaft weiterzuentwickeln, ohne dabei die eigene DNA zu verlieren.

Attraktive DNA

Apropos DNA. Die ist nach Ansicht des Trainers eindeutig veranlagt: “Es gibt kaum jemanden, der attraktiver und mit mehr Spektakel spielt als Darmstadt 98.” Starke Worte. Aber auch die wirken nicht aufgesetzt, sondern erschallen mit dem Brustton tiefster Überzeugung. Und tatsächlich belegen das auch Zahlen. Die Lilien erspielen sich laut Kohfeldt die zweitmeisten Chancen der Liga und haben dabei mit 26 Toren am vierthäufigsten getroffen.

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Lilien und Stegmayer trennen sich

Nach 13 Jahren endet die Zeit von Michael Stegmayer bei den Lilien: Der Zweitligist und der Ex-Profi, der zuletzt als Leiter Organisation Lizenzspielerabteilung arbeitete, einigten sich auf ein sofortiges Ende der Zusammenarbeit. “Wir haben ihm mitgeteilt, dass wir in der Organisationsstruktur eine personelle Veränderung vornehmen wollen”, so Lilien-Sportchef Paul Fernie: “In der Folge des Gesprächs haben wir uns gemeinsam auf ein sofortiges Ende der Zusammenarbeit verständigt.” Stegmayer wurde in einer Mitteilung wie folgt zitiert: “Der Verein hat mir in einem persönlichen Gespräch mitgeteilt, dass er sich im Organisationsbereich anders aufstellen möchte. Das bedaure ich zutiefst. Trotz des überraschenden Endes dieses beruflichen Kapitels werde ich immer mit Stolz auf meine lange Zeit bei den Lilien zurückblicken. Deshalb war es mir auch wichtig, nach all den gemeinsamen Jahren eine saubere Lösung zu finden.”

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Das soll bestenfalls auch gegen Preußen Münster so sein. Egal mit welchem Personal. Dass auch ohne Hornby Spektakel sein kann, bewiesen die Lilien vor einer Woche beim 3:2 gegen Karlsruhe. Mit Marco Richter, Isac Lidberg und Matej Maglica erlebten die Fans am Böllenfalltor gleich drei verschiedene Torschützen, Letztgenannten inklusive Eigentor sogar doppelt. Kein Zufall. “Wir sind da einfach sehr flexibel aufgestellt”, gibt sich Kohfeldt auch vor der Aufgabe gegen den Tabellenzehnten zuversichtlich.

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13:58 Min.
|12.12.25|SV Darmstadt 98


Die komplette Lilien-PK vor dem Heimspiel gegen Münster

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Hornby soll gegen Paderborn spielen

Trotzdem habe man überlegt, Hornby auch schon am Sonntag in den Kader zu nehmen. Aber ohne dass er dem kommenden Gegner (“Münster hat alle beeindruckt in diesem Jahr”) die Qualität absprechen mochte, gab der Chefcoach preis, dass man das Risiko eines gesundheitlichen Rückschlags beim Schotten nicht eingehen wollte. “Wir setzen alles auf Paderborn”, lautet die klare Devise. Im Spitzenspiel beim Tabellennachbarn am kommenden Freitag (18.30 Uhr) will man das Jahr 2025 mit einem sportlichen Ausrufezeichen beenden. Drei Punkte gegen Münster würden den Weg dorthin allemal ebnen. Am liebsten attraktiv.

Redaktion:
Markus Philipp

Sendung:
hr INFO,

13.12.25, 07:50 Uhr

Quelle: hessenschau.de

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