Preußen-Coach Ende warnt: Torwart-Duell spitzt sich zu

Er trägt die Nummer 1 und bleibt die Nummer 1. Ist aber trotzdem nicht unantastbar…
Preußen-Coach Ende warnt: „Schenki sollte sich nicht zu sicher fühlen!“
Münsters Stammtorhüter Johannes „Jojo“ Schenk (22) hat die Rot-Sperre, zugezogen nach einer Notbremse beim Schalke-0:0, abgebrummt. Und wird folgerichtig am Sonntag im schweren Auswärtsspiel bei Darmstadt 98 (13:30 Uhr/live bei Sky) zwischen die Pfosten zurückkehren. So weit legt sich Cheftrainer Alexander Ende (46), der ansonsten vorab nicht viel über die mögliche Aufstellung verraten will, schon mal fest.
Doch die starken Leistungen von Ersatzkeeper Morten Behrens (28), der in zweieinhalb Spielen ungeschlagen blieb, wurden von ihm ebenfalls sehr genau registriert und abgespeichert. Ende voll des Lobes: „Morten hat gezeigt, dass er sofort da ist, wenn er gebraucht wird.“ Und weiter: „Schenki sollte sich deshalb keine drei, vier Spiele leisten und zu sicher fühlen.“ Gesunder Konkurrenz-Druck also…
Münsters Nummer 2 Morten Behrens (l.) hat mit starken Leistungen den Druck auf „Konkurrent“ Johannes „Jojo“ Schenk erhöht
Fakt ist: Auf die Defensive der „Schwarz-Weiß-Grünen“ wartet im Stadion am Böllenfalltor voraussichtlich Schwerstarbeit. Die daheim noch ungeschlagenen Gastgeber sind – nicht nur wegen „Knipser“ Isac Lidberg (27/11 Liga-Tore) – im Angriff brandgefährlich. Zudem trumpfen sie mit ihrer Standardstärke, weisen dort die Topwerte der Liga auf. Ende: „Wir haben uns während der Woche im Training noch einmal genau darauf vorbereitet. Darmstadt geht immer volles Risiko und bringt mitunter sieben oder acht Spieler in die Box. Was nur schwer zu verteidigen ist.“
Und hat zudem mit Abwehr-Hüne Aleksandar Vukotic (30/2. 01 m) das längste Kopfball-„Ungeheuer“ der 2. Liga in seinen Reihen. Ende: „Wenn er einmal hochsteigt, wird’s problematisch. Wir müssen daher versuchen, ihn erst gar nicht unbedrängt in diese Situationen kommen zu lassen.“
Darmstadts Abwehr-Hüne Aleksandar Vukotic haut sich wuchtig in jeden Kopfball rein. Schont dabei weder sich noch seine Gegenspieler
Was natürlich eine Menge Körperlichkeit voraussetzt. Da aber brauchen sich die Preußen vor niemandem im Fußball-Unterhaus zu verstecken. Mit 1793 gewonnenen Zweikämpfen liegen sie in dieser Statistik aktuell klar an der Spitze – vor Nürnberg (667) und Holstein Kiel (1659). Darmstadt kommt interessanterweise nur auf den vorletzten Platz (1418).
Für „Adler-Stürmer“ Oscar Vilhelmsson (21) wird’s indes eine ganz besondere Begegnung. Schließlich kickte er selbst im „Lilien-Trikot“, ehe er vor dieser Saison an die Hammer Straße wechselte. „Oscar hat für Darmstadt sogar in der Bundesliga gespielt und dort seine ersten Tore erzielt. Das macht sicherlich schon etwas mit ihm, wenn er jetzt dorthin zurückkehrt,“ glaubt Ende. Der übrigens froh ist, auf den schnellen Schweden zurückgreifen zu können.
„Schweden-Oscar“ Vilhelmsson hat „grünes Licht“ gegeben, steht somit am Sonntag wohl im Preußen-Kader
Schließlich hatte der ohnehin sehr anfällige Vilhelmsson unter Woche noch vorzeitig eine Trainingseinheit abbrechen müssen. Doch bei der gründlichen medizinischen Untersuchung wurde zum Glück keine strukturelle Verletzung diagnostiziert. Ende erleichtert: „Oscar hat wohl nur einen leichten Druck verspürt, ist deshalb vorsichtshalber früher ausgestiegen. Stand jetzt kann er am Sonntag dabei sein.“
Anders sieht’s bei Torge Paetow (30) aus. Auch er beendete eine Übungseinheit vorzeitig, wird’s aber wohl nicht mehr rechtzeitig bis zum Spiel packen. Ohnehin hätte der „Allrounder“ wahrscheinlich wieder auf der Bank sitzen müssen, nachdem er zuletzt beim 2:2 gegen Hannover noch hinten rechts für „Gelbsünder“ Jano ter Horst (23) verteidigt hatte. Der nun natürlich wieder seine Stammposition einnimmt.
Preußen-Coach Alexander Ende kann in Darmstadt mit seiner Mannschaft über die 20-Punkte-Marke klettern. Die womöglich die halbe Miete im Kampf um den Klassenerhalt bedeuten würde
Münsters Chefcoach ist jedenfalls froh, über einen so flexiblen Spielerstamm zu verfügen. Anders als viele seiner Kollegen denkt er deshalb (derzeit) auch nicht über Winter-Verstärkungen nach. Sagt stattdessen im Brustton der Überzeugung: „Ich habe maximales Vertrauen in unseren Kader. Es wäre völlig in Ordnung, mit ihm in die Rückrunde zu gehen. Mit meinen Jungs bin ich absolut happy.“
Genauso wie mit der neuen Siebträger-Kaffeemaschine, die Geschäftsführer Ole Kittner (38) erst kürzlich für den Mannschaftsbereich gekauft hat. Ende grinsend: „Damit ist ihm eine Top-Anschaffung gelungen.“ Keine Frage – die Stimmung bei Preußen passt im Jahres-Endspurt. Hoffentlich auch noch am Sonntagabend…




