Tabellenletzter und Angstgegner: Der FC Bayern bei Mönchengladbach

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Die englischen Wochen nehmen Fahrt auf. Nach dem Kantersieg über Brügge muss der FC Bayern in der Bundesliga nach Mönchengladbach. Die Vorzeichen sind speziell.
Mönchengladbach / München – Eine Woche nach dem „deutschen Clásico“ gegen Dortmund (2:1) tritt der FC Bayern bei der zweiten Bundesliga-Borussia in Mönchengladbach an. Schon wieder ein „Klassiker“ (aus den 1970er Jahren) zwischen Bayern und Preußen, die Übersetzung des lateinischen Begriffs „Borussia“ – kein Wunder, dass es in diesen Duellen traditionell hoch her geht.
Letztes BL-Spiel zwischen Bayern und Gladbach im Mai 2025: Der FCB feiert die Meisterschaft und Thomas Müller verabschiedet sich. © IMAGO/Ulrich Hufnagel
Während sich die Dortmunder nach zwei schwächeren Bundesliga-Spielzeiten wieder auf dem Weg der Besserung befinden und als Tabellen-Zweiter in die Allianz Arena reisten, schwächelt die niederrheinische Borussia in dieser Saison auf bedenkliche Weise. Ein Vierteljahrhundert nach dem bislang einzigen Bundesliga-Abstieg kursiert das Abstiegsgespenst in Gladbach. Nach dem schlechtesten Saisonstart ihrer Bundesliga-Geschichte – nur drei Punkte bei einem Torverhältnis von 6:15 – befindet sich die Fohlenelf nach sieben Spieltagen auf dem letzten Tabellenplatz. Und trifft nun ausgerechnet auf die „Rekord-Bayern“.
Spezielles Duell: „Doppelter Angstgegner“
Wenn sich in den letzten zehn Jahren ein Verein den Begriff „Angstgegner“ des FC Bayern in der Bundesliga verdient hatte, dann war es der VfL. Gerade die Hürde Borussia-Park war nicht selten sehr hoch für den Rekordmeister. Von allen 17 aktuellen Bundesliga-Kontrahenten hat Gladbach die beste Bilanz gegen den FC Bayern und ist tatsächlich der einzige Gegner, der im Schnitt mit 1,01 mehr als einen Punkt gegen die Münchner sammelte. Die Gesamtbilanz der 114 BL-Partien (nur FCB gegen Werder gab es häufiger) aus VfL-Perspektive: 28 Siege – 31 Unentschieden – 55 Niederlagen – 143:219 Tore.
Kuriosum: Nicht nur der FC Bayern hat seine schlechteste BL-Bilanz gegen Mönchengladbach, umgekehrt ist es natürlich genauso. Und wenn der Trend der letzten vier Bundesliga-Partien weitergeht – der FCB hat sie alle gewonnen -, dann rutscht der VfL in dieser Spielzeit auch unter den Strich und verliert den Nimbus „einziger FCB-BL-Gegner mit einem Punkteschnitt von mehr als 1“. Die Vorzeichen aus Bayern-Sicht sind dabei nicht die schlechtesten.
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Denn erst zum dritten Mal stehen sich die beiden Teams in der Bundesliga als Erster und Letzter der Tabelle gegenüber. Das gab es zuletzt in Gladbachs Abstiegssaison 1998/99, als die Münchner beide Duelle für sich entscheiden konnten. Gewinnen die Bayern auch dieses Mal das scheinbar ungleiche Duell, stellen sie zudem einen Rekord im direkten Aufeinandertreffen auf: Nur von 1965 bis 1967 – als unmittelbar nach dem gemeinsamen BL-Auftstieg – gelangen den Bayern fünf Erfolge in Serie gegen die niederrheinische Borussia.
Auch eine andere Bilanz sollte zur Gladbacher Ernüchterung beitragen: Die Bayern gewannen ihre jüngsten 17 Bundesliga-Partien als Tabellenführer gegen ein Schlusslicht allesamt. Zuletzt gaben die Münchner im März 2008 beim 0:2 bei Energie Cottbus Punkte als Spitzenreiter gegen den Achtzehnten ab.
Manuel Neuer könnte für Urbig weichen
Auch wenn die Bayern unter der Woche in der Fußball-Königsklasse gegen Brügge zusätzliche Kilometer absolvieren mussten und der fünffache Welttorhüter Manuel Neuer nach neuesten Spekulationen dem 22-jährigen Jonas Urbig (Spielpraxis für das Pokal-Spiel in Köln) im Tor Platz machen sollte: Der Rekordmeister ist dieses Mal großer Favorit bei seinem (einstigen) Angstgegner und möchte seine Europa-Startrekord-Serie von zwölf gewonnenen Partien weiter ausbauen.




