Zusammen mit ihrem Team vom TSV Schmiden hat sich Sportgymnastik-Weltmeisterin Darja Varfolomeev am Samstag (06.12.) im Bundesligafinale gegen Bayer Leverkusen mit 18:9 durchgesetzt. Nach 2022, 2023 und 2024 holte sich der Rekordmeister erneut den Meistertitel. Fleißigste Punkelieferantin für Schmiden war die Olympiasiegerin – obwohl sie nur eine Übung zeigte. Für ihre Reifen-Übung erhielt Varfolomeev 30,35 Punkte. Nach ihrem Auftritt sprach die 19-Jährige mit SWR Sport über ihre Leistung – und über die sportlichen und privaten Highlights des Jahres 2025.
SWR Sport: Darja Varfolomeev, trotz Pause und Reha-Maßnahmen hast Du eine super Leistung gezeigt. Wie zufrieden bist Du mit der Reifen-Übung?
Darja Varfolomeev: Ich bin relativ zufrieden. Es hätte natürlich besser laufen können. Beim ersten Risiko-Element habe ich den Reifen mit der Hand gefangen – da gibt es, wenn ich es richtig mache, normalerweise Extra-Punkte. Das war schade, da wir uns für den Wettkampf schon gut vorbereitet hatten. Aber ich bin trotzdem zufrieden, dass es ohne Verluste und große Fehler und mit den Elementen einigermaßen gut war.
Du hast Dir eine Pause gegönnt, da Muskeln und Knochen sich erholen mussten. Wie war es, heute dann diese eine Übung, diesen einen Wettkampf zu machen? War da auch Nervosität dabei?
Auf jeden Fall. Ich habe eine lange Zeit nach der WM (im August, Anm. d. Red.) keinen Wettkampf mehr gemacht. Und heute wusste ich, dass ich nur eine Chance hatte, um das Beste herauszuholen und meinem Team zu helfen. Es ist, glaube ich, noch schwieriger, nur ein Gerät zu machen und nicht zwei, weil man weiß: Es gibt keine zweite Chance. Ich hatte nur diese eine Chance. Deswegen glaube ich, dass ich es sehr gut gemacht und viele Punkte für mein Team geholt habe.
Fellbach
In Brasilien begeistert sie alle – Darja Varfolomeev vom TSV Schmiden die derzeit beste Gymnastin der Welt. Fünfmal WM- Gold in Rio, insgesamt ist die Olympiasiegerin jetzt elfmalige Weltmeisterin.
Varfolomeev: Highlights waren Weltmeisterschaft und DM
Das Jahr geht dem Ende entgegen. Es war ein super Jahr für Dich mit fünf Gold-Medaillen bei der Weltmeisterschaft in Rio de Janeiro. Was waren deine Top-Drei-Highlights – sowohl privat als auch sportlich?
Sportlich würde ich die Deutsche Meisterschaft und die Weltmeisterschaft nennen. Und privat würde ich sagen: mein Schulabschluss, den ich endlich geschafft habe, worüber ich sehr froh bin. Außerdem habe ich mit meinem Führerschein angefangen, was auch ein Fortschritt ist. Nächste Woche habe ich Theorie-Prüfung, Fahr-Prüfung ist dann erst im Januar oder Februar.
Insgesamt fünf Goldmedaillen gewann Darja Varfolomeev bei der Weltmeisterschaft im August in Rio de Janeiro. Auf den Mehrkampf-Titel folgten Siege im Team, mit dem Ball, den Keulen und dem Band.
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Varfolomeev: Würde gerne nochmal nach Rio fahren
Für solche Dinge endlich mal Zeit zu haben, wie ist das für Dich?
Also so richtig viel Zeit habe ich eigentlich nicht. Wir haben relativ viel Doppeltraining. Als ich noch Schule hatte, hatte ich eher Einzeltraining. Und wenn ich kein Doppeltraining habe, fahre ich noch an den Olympiastützpunkt und mache Physio oder Regeneration, damit der Körper schnell wieder fit ist. Also, ich habe ein bisschen mehr Zeit, aber eigentlich auch nicht viel.
Du warst in diesem Jahr an tollen Orten, zum Beispiel in Rio de Janeiro bei der WM. Was hat Dir an der Stadt besonders gefallen?
Eigentlich alles. Rio war eine unglaubliche Stadt, wo ich noch einmal gerne hinfahren will. Dort gibt es so viele schöne Strände, so viele positive Menschen, die für alle da waren bei der WM. Auf den Tribünen waren die unglaublich laut, deswegen würde ich einfach gerne nochmal hin.
EXKLUSIV: 5x🥇, Samba, Karneval & Copacabana💃🏻 Darja Varfolomeev’s Reise in Rio | SWR Sport
RSG-WM in Frankfurt ein Highlight in 2026
Bald ist Weihnachten, gibt es da auch für Dich – trotz der bevorstehenden Heim-WM im kommenden Jahr – Zeit zum Relaxen und zum Genießen der Feiertage?
Wir haben auf jeden Fall Urlaub vom 24.12. bis zum 02.01., wo wir uns Zeit für uns nehmen, ausruhen und Energie tanken können für das nächste Jahr.
Und auf was freust Du dich am meisten in 2026?
Ich freue mich definitiv sehr auf die Weltmeisterschaft (in Frankfurt, 12.-16.08., Anm. d. Red.). Aber da muss ich erst einmal gut ankommen – gesundheitlich und gut vorbereitet. Das ist mein größtes Ziel. Aber bis dahin gibt es noch viele Wettkämpfe.
