AfD baut Vorsprung auf CDU auf 15 Prozentpunkte aus

ERFURT. Die AfD ist laut einer neuen Insa-Umfrage für Thüringen nun stärker als alle drei Regierungsparteien der Brombeer-Koalition zusammen. Gleichzeitig erreicht der von Björn Höcke angeführte Landesverband mit 39 Prozent einen neuen Rekordwert und liegt 6,2 Punkte über seinem Landtagswahl-Ergebnis vom 1. September 2024.
Gleichzeitig distanziert die AfD damit die Partei von Ministerpräsident Mario Voigt auf 15 Prozentpunkte. Denn die CDU erreicht aktuell 24 Prozent – seit der Wahl ein relativ stabiler Wert. Auch die SPD stagniert mit sechs Prozent bei ihrem Wahlergebnis. Der Absturz der Koalition geht vor allem auf das Konto des BSW, das nun auf nur noch sieben Prozent abrutscht – der tiefste Wert seit der Wahl, bei der die junge Partei 15,8 Prozent der Thüringer gewählt hatten.
Sonntagsfrage zur Landtagswahl in Thüringen • INSA / FUNKE Medien Thüringen: AfD 39 % | CDU 24 % | DIE LINKE 14 % | BSW 7 % | SPD 6 % | GRÜNE 3 % | Sonstige 7 %
➤ Verlauf: https://t.co/ovEBl1Hvt3
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— Wahlrecht.de (@Wahlrecht_de) December 11, 2025
Offenbar goutieren die BSW-Wähler die Regierungsbeteiligung nicht. Hatte Parteigründerin Sahra Wagenknecht noch einen Politikwechsel versprochen, setzt das Brombeer-Bündnis den Kurs der rot-rot-grünen Vorgängerregierung ziemlich unverändert fort. Zusammengerechnet kommen die Regierungsparteien auf 37 Prozent – bei der Landtagswahl waren es noch 45,5 Prozent.
BSW-Wähler wandern massenhaft zur AfD ab
Da die CDU-BSW-SPD-Koalition mit 44 der 88 Sitze nicht über eine eigene Mehrheit verfügt, läßt sie sich von der Linkspartei dulden. Diese kann jedoch, anders als zum Beispiel in Brandenburg (die JF berichtete), von dem BSW-Absturz so gut wie nicht profitieren. Im Vergleich zur Landtagswahl legt die Linke nur um 0,9 Punkte zu und kommt auf 14 Prozent. Offenbar wenden sich die enttäuschten BSW-Wähler vor allem der AfD zu.
Die Grünen würden mit drei Prozent erneut an der Sperrklausel scheitern. Die FDP, die zuletzt 1,1 Prozent erreichte, ist für die Meinungsforscher nicht mehr meßbar. Sonstige Parteien, inklusive der Liberalen, kommen auf sieben Prozent.
Damit wären 46 Prozent für die absolute Mehrheit der Sitze nötig. Diese würden AfD und BSW zusammen erreichen. Um gegen die AfD zu regieren, wäre ein Bündnis aller anderen vier Parteien nötig.
Die Rekorde der AfD im Osten
Die AfD erlebt derzeit in allen Bundesländern einen Höhenflug – besonders stark ausgeprägt im Osten. In Sachsen-Anhalt erreichte sie in der jüngsten Umfrage 40 Prozent, in Mecklenburg-Vorpommern 38 und in Brandenburg 35 Prozent. In Sachsen hat es einem halben Jahr keine Erhebung mehr gegeben. Dort lag sie Anfang Juni bei 35 Prozent.
Den größten Vorsprung auf die zweitplatzierte Partei hat sie in Mecklenburg-Vorpommern. Dort liegt sie 19 Punkte vor der SPD. In Sachsen-Anhalt beträgt der Vorsprung auf die CDU 14 Punkte, in Brandenburg der auf die SPD 13. (fh)




