BVB-Trainer Kovac: “So weh sie auch tun: Manchmal sind solche Spiele nützlich”

Zum Abschluss einer intensiven Phase mit sieben Spielen in 22 Tagen ist Borussia Dortmund am Samstag beim Hamburger SV gefordert. Beim Aufsteiger will der BVB den jüngsten Eindruck von der 1:4-Niederlage bei Manchester City korrigieren, um anschließend mit einem guten Gefühl in die Länderspielpause zu gehen.
Vier Siege in Folge, dann eine krachende 1:4-Niederlage bei ManCity: Niko Kovac und der BVB wollen nun in der Bundesliga wieder in die Spur zurück finden.
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Der Auftritt in Manchester geriet ernüchternd: Zu deutlich war am Mittwochabend in der Champions League die Überlegenheit der Cityzens gegen Borussia Dortmund. Auch wenn der BVB zahlreiche eigene Chancen auf der Habenseite verbuchen konnte, das Endergebnis von 1:4 ging am Ende angesichts der Kräfteverhältnisse in Ordnung und befeuerte die Diskussion darüber, wie weit die Mannschaft von Trainer Niko Kovac, die in dieser Saison noch gegen kein Spitzenteam in der regulären Spielzeit gewinnen konnte, in ihrer Entwicklung wirklich ist.
Kovac: “Du musst in jeder Situation fokussiert und konzentriert sein”
“So weh sie auch tun: Manchmal sind solche Spiele auch nützlich”, sagte Kovac am Freitag auf der Pressekonferenz vor dem Bundesliga-Auswärtsspiel beim Hamburger SV am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker), wo der BVB den jüngsten Eindruck aus der Königsklasse korrigieren möchte, um anschließend mit einem guten Gefühl in die Länderspielpause zu gehen. Und natürlich lieferte der 54-Jährige die Erklärung für seine Aussage gleich mit: “Es kann die Augen öffnen. Denn wenn wir weiter klettern wollen, mannschaftlich, aber auch individuell, dann müssen wir uns an den Besten dieser Welt orientieren. Dafür müssen wir uns weiterentwickeln. Und dafür schadet es nicht, wenn man den Blick rüberwirft, sich die Tricks, Details und Finessen der anderen anschaut, um zu sehen, wo man selbst noch besser werden kann.”
In der Kürze der Zeit zwischen der Paarung in Manchester und dem Duell beim Liga-Aufsteiger werden signifikante sportliche Verbesserungen nicht zu erzielen sein. Die Sinne aber dürften noch einmal nachgeschärft worden sein in Manchester. Auch dafür, dass man sich keine Ruhephase in den Spielen erlauben darf. “Sonst wird das bestraft”, sagte Kovac. “Du musst in jeder Situation fokussiert und konzentriert sein. Das Beste mit dem Ball anbieten und das Beste gegen den Ball. Denn je weiter man nach oben kommt, desto mehr ist das Detail von entscheidender Bedeutung.”
Süle fällt weiter aus, Fragezeichen hinter Brandt und Bensebaini
Für die Detailarbeit wichtig ist zweifelsfrei auch die mentale und körperliche Frische. Auch deshalb wird Kovac in Hamburg wieder rotieren. Personell bietet ihm der Kader dafür weiter alle Möglichkeiten. Einzig hinter den Einsätzen von Julian Brandt, der am Freitag im Training getestet werden soll, sowie Ramy Bensebaini (Rückenbeschwerden) steht noch ein Fragezeichen. Niklas Süle wird weiter von Zehproblemen gebremst und trat die Reise nach Hamburg gar nicht erst an.
Mit einer leichten Aufgabe rechnet Kovac derweil auch in Hamburg nicht, wo er zwischen 1999 und 2001 selbst als Profi aktiv war. “Der HSV ist in der Liga angekommen, das haben alle mitbekommen. Die beiden Spiele, die sie bislang gewinnen konnten, haben sie zuhause gewonnen. Es wird uns ein heißer Tanz erwarten. Deshalb müssen wir von der ersten Minute gleich da sein und unser Spiel durchbekommen”, sagte der frühere Mittelfeldspieler, dessen Tochter in Hamburg geboren wurde. “Deshalb habe ich sportlich wie privat eine schöne Verbindung zur Stadt.” Und sie soll auch am Samstag nicht getrübt werden.



